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Seegrotte Bretagne

Meeresgrotten – geheimnisvolle Höhlen an der bretonischen Küste

Wasser höhlt den Stein und schafft so neuen Raum – Meeresgrotten. An der Küste formt das Meer den Fels und läßt dabei kunstvolle Höhlengänge entstehen. Fast überall wo das Meer direkt auf Felswände trifft sind sie zufinden. Allerdings sind nicht alle Höhlen einfach zu begehen und viele sind sogar nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich. Dazu aber später mehr.

Sie erfahren hier welche Meeresgrotten einfach zu besichtigen sind. Und warum andere Grotten nur mit guter körperlicher Fitness und verantwortungsvoller Planung erkundet werden sollten.

Bekannte Grotten der Bretagne

Die bekanntesten Bretagne Grotten sind ohne Zweifel die Meeresgrotten von Morgat (Grottes Marines de Morgat) auf der Halbinsel Crozon. Diese können Sie einfach und bequem im Sommer auf einem Boot „erkunden“. Auch sehr bekannte Bretagne Grotten sind, die Grotten im Wald von Huelgoat. Die Grotte du Diable und „der Abgrund“ – Gouffre. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Höhlen an der Küste.

Grottes Marines – Meereshöhlen

Bei weitem weniger bekannt sind die unzähligen Höhlen und Grotten, die Sie an der bretonischen Küste entdecken können. Dabei handelt es sich nicht immer nur um einige „Löcher“ in der Klippe.

Grotte am Strand Meeresgrotten
Grotte am Strand

Vor ein paar Jahren bin ich per Zufall beim Strandspaziergang auf eine solche Grotte gestoßen. Die Grotte war etwa 20 Meter tief und damit nicht sehr groß, aber doch irgendwie spannend… Zuhause habe ich denn im Internet versucht über diese Grotte ein paar Infos zu finden. Denn mein Gedanke war, wenn es hier eine Grotte gibt, wird es bestimmt noch mehr davon geben…

Und tatsächlich hat sich bei meiner Recherche die Vermutung bestätigt, dass es doch jede Menge Meeresgrotten entlang der bretonischen Küste gibt.

Allein im Department Côtes d´Armor (22) gibt es Höhlen auf einer Gesamtlänge von über 1000 Metern zu erforschen. Wovon die längsten zusammenhängenden Grotten auf eine Länge von etwa 150 Metern kommen.

Alle Grotten sind natürlich Unikate, keine ist wie die andere. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie werden bei Flut ganz oder teilweise vom Wasser überspühlt!

Diese Tatsache macht einen Besuch in den größeren Grotten auch etwas heikel. Kleines Video von mir aus den unbekannten Grotten entlang der Küste:

Bekannte Bretagne Grotten

Ganz so unbekannt sind die Meeresgrotten in der Bretagne dann doch nicht, zumindest nicht alle. Viele kleinere Grotten befinden sich an leicht zugänglichen Strandabschnitten, wie z. B. auf Quiberon oder bei le Pouliguen. Dadurch sind diese Höhlen auch relativ bekannt und ohne Risiko zu besichtigen.

Hier ist es meist schon kurze Zeit nach dem die Flut ihren Höchststand hatte, möglich, das Innere der Seehöhlen in Augenschein zu nehmen. Klein meint hier eine Größe bis zu 30 Metern Länge.

Der Abstieg zu diesen Grottes Marines ist häufig auch touristisch erschlossen, d. h. der Zugang ist mit einer Treppe oder einem Betonweg vereinfacht worden. Dementsprechend sind diese Grotten auch bekannter in der Region und werden teilweise auch vom Tourismusverband erwähnt. Weitere Beispiele für regional bekannte Bretagne Grotten sind die Höhlen bei Dinard und Saint Lunaire.

Diese Grotten sind alle sehenswert und durch ihre relativ leichten Zugänge ohne großes Risiko zu besichtigen.

Seegrotte Bretagne Meeresgrotten
Seegrotte Bretagne

Unbekannte Meeresgrotten in der Bretagne

Umso schwerer der Zugang, desto unbekannter die Grotte! Fast logisch, wenn man aus Sicht des Tourismusverbandes schwerzugängliche Grotten betrachtet. Orte in einer Region, die nur mit erhöhtem Risiko zu erreichen sind, werden zumindest in der Bretagne nicht im Reiseführer beworben.

Doch man muß hier auch die Zugangsarten unterscheiden. Wassergrotten, die bei Flut mit dem Boot, Kajak oder ähnlichem erreichbar sind (weniger Risiko) und die Höhlen am Meer, die bei Ebbe trocken laufen und zu Fuß erreichbar werden (erhöhtes Risiko).

Höhlen am Meer zu Fuß

Mein Thema sind vor allem die Bretagne Grotten, die zu bestimmten Zeiten auf dem Landweg zu entdecken sind. Durch die hohen Gezeiten, die in der Bretagne immer wieder auftreten, wird eine Erkundung bei so mancher Strandgrotte möglich und das ganz ohne Boot! Allerdings sind Gummistiefel bzw. Wathose in den meisten Fällen von Vorteil.

Grotten Erkunden Meeresgrotten Bretagne
Grotten Erkunden

Viele Grotten, die ich erwandert habe, können bei Hochwasser mit dem Boot bzw. Kajak aufgesucht werden. Je nach Wasserstand kann man dann in die Grotte hinein paddeln oder nicht.

Aber vorsicht, das Erkunden der bretonischen Grotten ist nicht zu unterschätzen. Die Grotten liegen alle im Einflussberich der Gezeiten, was bei einem Unfall schnell lebensbedrohlich werden kann.

Das ist auch der Grund, warum ich zwar die Grotten vorstelle, aber keinen Reiseführer für die Meeresgrotten schreibe! Möchten Sie es dennoch wagen und sind neugierig geworden auf die geheimnisvolle Welt der bretonischen Grotten, habe ich hier ein paar Tipps.

Eine solide Ausrüstung für die Grottenerkundung zu Fuß besteht bei mir meist aus:

ganz zu schweigen von  meiner Fotoausrüstung, die ich immer mitschleppe.

Meeresgrotten erkunden für Fortgeschrittene

Die Zugänge sind oft unwegsam, steil und rutschig. Streckweise geht es über Geröll und glatte Steine, dann wieder über schroffen Fels entlang an der Brandungszone.

Die Lage der großen unbekannten Grotten eignet sich nicht für den normalen ruhigen Sonntagsspaziergang.

Ohne eine ortskundige Person, die um die Gezeiten weiß und die Zugänge kennt, ist es schwierig die Grotten überhaupt zu finden. Der Gezeitenkalender ist schonmal eine gute Basis für Zahlen. Aber wieviel Zeit dann tatsächlich für Hin- und Rückweg zur Verfügung steht, kann nur ein Versuch beantworten.

Insbesondere meine ich hier die Grotten im Department Côtes d´Armor, die erst ab einem Wasserstand von etwa 2,50 Meter und weniger zugänglich werden. Das sind die Grotten, die nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich sind. Nur zu großen Gezeiten!

Es ist also ein echtes Abenteuer, auf das man sich bei einer Grottentour einläßt!

Schwarze Grotte Meeresgrotten
Schwarze Grotte

Meeresgrotten faszinieren!

Mit der Zeit wurde meine Faszination für diese geheimnissvollen Orte an der bretonischen Küste immer größer, so dass ich diese immer wieder aufsuchte. Mittlerweile habe ich nach der Durchführung zahlreicher Erkundungsgänge in mehr als 30 Meeresgrotten so gut wie alle großen Grotten im Côtes d´Armor besuchen können.

Meine Eindrücke aus dieser fremdartigen Welt können Sie auf meiner Fotoseite ansehen.

Zu Beginn kannte ich nur die Gezeiten. Durch die vielen Besuche vor Ort fand ich die Wasserstände heraus, die es möglich machen in die Grotten zu gelangen. Auch die Zeiten für Hin- und Rückweg ergaben sich dann. Ich war immer vorsichtig und mir ist nie etwas passiert. Aber trotzdem ist dieser Bereich der Küste nach wie vor mit Vorsicht zu genießen, dort wo die Kraft der Elemente ohne Einschränkung wirken.

Für alle Abenteurer noch ein Tipp:

Mit Vorsicht, ein bisschen Grundwissen über Gezeiten, einem Lageplan und der Wegbeschreibung ist eine Exkursion zu diesen fantastischen Orten zwischen Meer und Fels möglich! Dabei haben sollte man bei so einer Tour auch immer eine gute Taschenlampe *, damit Sie in der Höhle auch etwas sehen.

 

Vorsicht! Das Erkunden dieser Grotten ist keine normale Wanderung und erfordert neben einiger Vorbereitung und guter Ortskenntnis, körperliche Fitness. Außerdem sollte eine Person, die nicht an der Exkursion teilnimmt über das Vorhaben informierten werden, um im Notfall Hilfe holen zu können. Die Grotten liegen alle im Gezeitenbereich, so dass immer die Zeit im Auge behalten werden muß. Bei einem Unfall in der Gezeitenzone ist dies ebenfalls zu berücksichtigen!
Grotte des schwarzen Kopfes Meeresgrotten
Grotte des schwarzen Kopfes

Ben Schreck

Fotograf, Gartengestalter, Webdesigner, Naturbegeisterter, Reiseblogger