Der botanische Garten von Nantes, Jardin des Plantes, zählt mit seinen 7 Hektar (70 000 m²) zu den 4 größten botanischen Gärten Frankreichs. Dabei ist er nur einer von 11 großen Parkanlagen bzw. einer von 116 Gärten, die man in der Stadt entdecken kann. Der Garten beeindruckt nicht nur durch die Fläche, er beherbergt eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen, wie zum Beispiel Sammlungen von Kamelien und Magnolien und allerlei Exoten und seltene Arten.
Nantes, die einstige Hauptstadt der Bretagne und mit etwas über 320 000 Bewohnern die 6. größte Stadt Frankreichs, hat ein bemerkenswertes Städtebaukonzept entwickelt. Das Konzept „Stadt im Garten“ brachte Nantes 2013 den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ ein.
Die Verknüpfung von Umweltschutz und wirtschaftlichem Wachstum, das zu einer gesteigerten Lebensqualität ihrer Einwohner führt. Die vielen kleinen und großen Gärten sowie Parkanlagen sind praktisch überall in Nantes zu finden. Sie bilden zusammen die grüne Lunge der Metropole.
Praktische Info: Ein Überblick über alle Gärten der Stadt und ihre Öffnungszeiten finden Sie hier. Der Eintritt in alle Parks und die botanischen Gärten ist übrigens frei!
Der Jardin des Plantes – Garten von Nantes
Der botanische Garten befindet sich direkt gegenüber des Hauptbahnhofs im Zentrum der Stadt. Hier stehen über 10 000 verschiedene Pflanzenarten, zehntausende Blumen werden jedes Jahr gepflanzt. In den Gewächshäusern, die zusammen auf etwa 800 m² kommen, wachsen allerlei seltene Dschungelpflanzen, Palmen, Bananen, Alocasia, Orchideen, Farne, Philodendron und hunderte Arten mehr.
Im Kakteenhaus gibt es eine Vielzahl an stachligen Überlebenskünstlern zu bewundern. Aber auch und vor allem außerhalb der Gewächshäuser gibt es viel Grünes und Blumiges zu entdecken.
In dieser beeindruckenden Parkanlage findet sich eine bedeutsame Sammlung von über 600 Camelia Sorten, die von der International Camellia Society mit dem International Camellia Garden of Excellence ausgezeichnet wurde.
Eine 200 jährige Magnolie, die Magnolia d’Hectot, gilt als ältester Baum im Park. Allerdings stehen dort jede Menge gigantischer Magnolien ganz unterschiedlichen Typs, also immergrüne und blattabwerfende Magnolia soulangeana…
Interessant sind auch die Ahorne, der Karamelbaum, Katsura, Brassaiopsis mitis, die Tulpenbäume, Liriodendron und so vieles mehr. An den kleinen Seen in dieser Parkanlage stößt man immer wieder auf das riesige Gunnera manicata, das Mammutblatt, das wie eine Pflanze aus der Urzeit aussieht.
Um einen Teich mit Feuchtwiese wachsen fleischfressende Pflanzen. Im Wasser schwimmen Fische, am Rand kann man Frösche und allerlei Insekten beobachten. Verschiedene Enten und sogar Wasserschildkröten sind hier zu finden.
Ein Gewäschshaus lädt zum Verweilen ein und ab und zu sind dort auch Ausstellungen.
Andere Gewächshäuser sind mehr pflanzenlastig und entweder zu heiß (Kakteen) oder zu dunkel und feucht (Dschungel), um gemütlich zu sein. Einige der Gewächshäuser sind frei zugänglich, andere nur während einer Visite Guidée (Führung).
Neben der Botanik gibt es ein Restaurant und öffentliche Toiletten und für Kinder einen Spielplatz und einen Springbrunnen mit Planschbecken.
Die Parks in Nantes
Wie eingangs erwähnt, zählt Nantes 11 große Parkanlagen. Neben dem botanischen Garten, Jardin des Plantes, gibt es noch
- Parc du Grand Blottereau
- Jardin Extraordinaire mit Wasserfall
- L’île de Versailles, Japangarten
- Parc de la Chantrerie
- Parc des Oblates
- Parc de Beaulieu
- Parc de la Gaudinière
- Parc de Procé
- Parc floral de La Beaujoire
- Arboretum Cimetière Parc
Für weitere Infos, über die Sehenswürdigkeiten der einzelnen Parks steht Ihnen die Seite Nantes Nature et Jardins zur Verfügung. Nur einen weiteren Garten aus der Liste möchte ich hier noch schnell vorstellen. Und der Hinweis auf meinen eigenen Garten, den ich hier vorstelle.
Garten von Nantes Grand Blottereau
Der Parc du Grand Blottereau liegt etwas östlich der Stadtmitte und ist mit seinen 22 Hektar der größte Park in Nantes. Diesen Garten kann ich auch sehr empfehlen, wenn Sie Lust auf exotische Pflanzen bekommen haben. Hier gibt es einen koreanischen Teil in dem im Juli der Lotus blüht.
Außerdem gibt es einen Bambus Wald, eine Bananenplantage und große Seen mit Seerosen und Sumpfhibiskus. Mediterane Landschaftsbilder mit Lavendel, Heilgenkraut, Kiefern, Zypressen, Rosmarin, Zistrosen, Gewürzfenchel, Kugeldistel, Oliven und mehr.
Mein persönliches Highlight ist der tropische Teil des Gartens. Hier stehen neben Bananen und Palmen auch Alocasien, Colocasien, Ingwer, japanische Wollmispel, Buntnesseln, Süßkartoffeln, Reispapierbaum, Papyrus, Engelstrompete um ein paar Exoten zu nennen.
Dieser Park ist deutlich ruhiger als der Jardin de Plants in der Innenstadt und strahlt mit seinen großen freien Fläche Weite aus. Hier läßt es sich sehr entspannt durch die verschiedenen Landschaften schlendern. Leider fehlen hier generell die Bezeichnungen der Pflanzen. Man muß also selbst wissen oder recherchieren vor was man gerade steht.
Gegenüber des mittleren Eingangs an der Boulevard Aiugust Peneau gibt es ein kleines gemütliches Cafe. Im vorderen Teil befindet sich die Schule für Gartenbau mit Gewächshäusern und Chateau. Parken ist einfach an der Straße entlang des Gartens möglich.
Weitere Infos zum Park Grand Blottereau
