Schnorcheln in der Bretagne?!! Sie möchten im Urlaub mal etwas Neues ausprobieren oder sind schon mit dem Schnorcheln vertraut, kennen aber noch keine Gebiete in der Bretagne dafür? Lernen Sie die spannende Unterwasserwelt vor den bretonischen Stränden kennen und lesen Sie hier weiter!
Seit einigen Jahren gehe ich immer wieder an der bretonischen Küste Schnorcheln. Weniger wegen des Sammelns von Meeresfrüchten oder des Jagens nach Fischen. Vielmehr weil die Landschaft und die Tierwelt unter Wasser mich interessiert.
Mit ein paar Grundkenntnissen über die Gezeiten, einer Taucherbrille und Schnorchel, ist es ziemlich einfach in die bretonische Unterwasserlandschaft einzutauchen.
Schnorchel Ausrüstung
Eine grundlegende Ausrüstung zum Schnorcheln besteht aus der Brille und dem Schnorchel. Ganz praktisch sind auch Flossen dazu, um sich im Wasser schneller fortbewegen zu können. Zum Reinschnuppern in das Schnorchel Hobby, bekommen Sie für ein paar Euro eine Schnorchelgrundausrüstung. D. h. Entweder besorgen Sie sich die Sachen einzeln oder kaufen ein Set.
Günstige Brillen und Schnorchel gibts z. B. bei Amazon*.
Gegen die kalte Wassertemperatur des Atlantik hilft ein Neopren Anzug. Kostenfaktor ab ca 50 Euro. Ist nicht zwingen erforderlich aber für die frischen Wässer vor der bretonischen Küste wärmstens zu empfehlen. Die perfekte Ergänzung zum Anzug sind Handschuhe und Fußlinge. Beides auch aus Neopren, damit die Extremitäten bei längerem Wasseraufenthalt nicht kalt bekommen.
Hierbei gibt es verschiedene Ausführungen für wärmeres und kälteres Wasser. In der Bretagne hat das Wasser im Winter bis ins
Frühjahr Temperaturen von 8° bis 14° C. Ab Mai etwa 15°/16°C. Im Sommer liegen die Wassertemperaturen darüber bis 20 – 21 ° C Tendenz zunehmend. Bei der Anschaffung eines Neoprenanzuges die geplante Zeit (Sommer/ Winter) in Verbindung mit der Wassertemperatur berücksichtigen.
Ich verwende einen 7 mm dicken Taucheranzug für Temperaturen bis 5° C. Funktioniert auch im Sommer, ist aber schon ganz schön warm. Einige dünnere Anzüge mit 2 – 3 mm finden Sie günstig bei Amazon*. Wenn Sie vorhaben nur in den warmen Monaten ans Meer zu fahren sind dünnere Tauchanzüge wahrscheinlich die bessere Wahl und Sie haben mehr Bewegungsfreiheit.
Bei regelmäßigen Tauchgängen ist auch eine Boje, also eine Tauchboje für die Sicherheit eine gute Anschaffung. Denn im Küstenbereich kann viel los sein, Boote, Kajaks, Surfer… Diese Bojen machen Sie im Meer besser sichtbar.
Einfache Regeln zum Schnorcheln in der Bretagne
Die Gezeiten in der Bretagne sind mit die stärksten weltweit. 10 bis 12 Meter Wasserunterschied zwischen Ebbe und Flut sind hier normal.
Da wir beim Schorcheln nicht Tauchen, sondern ständig an der Wasseroberfläche schwimmen, müssen wir den Schnorchelausflug nach den Gezeiten planen. Denn der interessante Teil der bretonischen Unterwasserwelt liegt in einigen Metern Tiefe. Und der wird erst ab einem gewissen Wasserpegel für Schnorchler zugänglich.
Wetter berücksichtigen
Bei allen Aktivitäten im Freien ist ein Blick aufs Wetter gut, beim Schnorcheln wichtig! Bevor wir uns die Gezeiten genauer anschauen, prüfen wir also die Wetterbedingungen. Denn bei Wind und Wellen und generell schlechtem Wetter lohnt es sich nicht ins Wasser zugehen und kann sogar gefährlich sein.
Die Wellen wirbeln einen hin und her und vor allem ist das Wasser dann nicht klar. Sand, Algen und Schwebeteilchen beeinträchtigen die Sicht. Starke Bewölkung und Regen tun ihr übriges. Da ist es besser das Vorhaben zu verschieben.
Die besten Vorraussetzungen zum Schnorcheln in der Bretagne sind ein stabiles Hochdruckgebiet mit wolkenfreiem Himmel. Der hohe Luftdruck sorgt für eine glatte See und die Sonne leuchtet die Tiefen des Meeres aus!
Gezeiten beachten – der beste Zeitpunkt abzutauchen
Würden Sie bei Flut an einem guten Schorchelspot ins Wasser gehen, würden Sie kaum etwas zu sehen bekommen, weil das Wasser noch zu hoch steht.
Beim Einsetzen der Ebbe sollten Sie auch nicht gleich ins Wasser. Die enormen Wassermengen lassen stellenweise tückische Strömungen entstehen.
Der beste und ungefährlichste Zeitpunkt zum Schnorcheln in der Bretagne, ist etwa 1 – 1,5 Stunden vor dem Tiefststand der Ebbe. Zu diesem Zeitpunkt ist der Großteil des Meeres bereits abgelaufen und es bleibt ausreichend Zeit für den Schnorchelspass.
Je nach Gezeitenkoeffizient gelangen Sie dann an die interessanten Schnorchelspots und können die faszinierende Unterwasserwelt erkunden. Um die Flut brauchen Sie sich erstmal keine Gedanken zu machen. Beim Einsetzen der Flut steigt das Wasser kaum an. Es setzt sogar stellenweise ein gewisser Stillstand ein, der etwa eine halbe Stunde andauert.
Die 1. Stunde der Flut ist in der Regel sehr gemäßigt. Die Wassermassen müssen erst wieder „in Gang“ kommen, nachdem sie die Richtung gewechselt haben. Wenn das Meer um 2 – 3 Meter gestiegen ist, verschwindet die Sicht auf die tolle Unterwasserwelt wieder. Das Zeitfenster hat sich geschlossen.
Das Schnorcheln in der Bretagne an Kaps und Passagen mit starken Strömungen sollte man meiden. Sicherer sind Gebiete, die etwas geschützt in Buchten liegen.
Schnorchelgebiete in der Bretagne
Um die bretonische Halbinsel gibt es unzählig viele Schnorchelgebiete. Und alle lohnen sie zu besuchen. Ich kann nicht sagen, dass es eine Ecke hier gibt, in der man nicht Schnorcheln könnte bzw. wo es sich nicht interessant ist.
Um geeignete Strandabschnitte zu finden, verwendet man am besten die Landkarten von Geoportail.
Die Ansicht zeigt die Küste und deren Bodenbeschaffenheit zwischen Meer und Land. Hier im Beispiel das Seegebiet an der Ilot St Michel, bei Erquy. Die blauen kleinen Punkte markieren Sand, dort wächst so gut wie nichts und ist somit zum Schnorcheln uninteressant. Die weiße Fläche mit groben Steinen und Sand hingegen ist äußerst interessant. Auch die Stellen direkt um die Halbinsel, die mit kurzen Linien markiert wurden, sind Schnorchelgebiet! Diese abgebrochenen Linien sind Fels.
Generell besteht überall dort, wo Fels im Wasser ist, die Möglichkeit für Algen und andere Wasserpflanzen sich „festzuhalten“ und zu wachsen. In diesen lebenden Hotspots sind Fische, Krebse, Meerespinnen, Hummer, Schnecken, Muscheln usw. zu beobachten.
Allerdings, liegt der Fels zu nah am Strand und wird schnell von der Ebbe freigelegt, wird dort nichts wachsen. Es geht also um Felsen, die bei Ebbe noch im Wasser liegen aber nicht all zu tief, damit wir beim Schnorcheln nahe genug ran kommen.
Ein paar Beispiele für interessante Schnorchelgebiete:
- südlich von Penestin zwischen dem Pointe du Maresclé und dem Pointe du Bile
- westlich vom Pointe de Grouin bis zur Bucht Guesclin, bei Cancale, Saint Malo
- Greves d´en Bas unterhalb des Cap Frehel
- um die Ilot Saint Michel, Cap Erquy
- Val André – Ilot Verdelet
und viele weitere
Hier habe ich ein kleines Video von einem meiner letzten Schnorchelausflüge zusammengestellt. Es zeigt ein bisschen das was man unter Wasser erwarten kann.
Schnorcheln in der Bretagne
Wie Sie sehen braucht es nicht viel für ein unvergessliches Schnorchel Abenteuer an der bretonischen Küste. Eine Brille, ein Schnorchel, keine Scheu vor kaltem Wasser und los geht’s in die Unterwasserwelt vor den Stränden der Bretagne.